Reutlinger Nachrichten

Wittlingen weiter sieglos

Eine Überraschung schaffte der SSV Rübgarten beim 3:2-Heimerfolg gegen Landesligaabsteiger Ofterdingen. Der TSV Wittlingen bleibt auch im vierten Saisonspiel ohne Sieg (1:3 gegen den SSV Reutlingen II).

Autor: GIOVANNI DE NITTO |

SSV Rübgartengegen

TSV Ofterdingen 3:2 (1:0)

Die Heimelf begann wie die Feuerwehr: In der zweiten Minute bereits das 1:0 durch Neuhaus, der ausgezeichnet von Anghel bedient wurde. Nach elf Minuten hatte Anghel das 2:0 auf dem Fuß, als er mehr oder weniger alleine auf den TSV-Schlussmann Löwenstein zulief, doch der konnte in letzter Not parieren. Nun kamen die Gäste aber besser ins Spiel: SSV-Schlussmann Jens Kapitel konnte einige Male Schlimmeres verhindern und zur Pause hielt die Führung der Hausherren weiter an. In der zweiten Halbzeit machte der Landesligaabsteiger von Beginn an Druck und profitierte von vielen Leichtsinnsfehlern der Rübgartner. Die Nerven lagen so langsam blank und die Partie wurde härter. Traub konnte in der 61. Minute nach einer Ecke zum verdienten 1:1-Ausgleich für die Gäste einköpfen. Die Gastgeber rissen sich jetzt wieder etwas am Riemen und erneut Neuhaus in der 68. Minute verwandelte zum 2:1 und damit zur erneuten Führung für Rübgarten. Eine Minute später gab es einen nicht unumstrittenen Elfmeter für Ofterdingen nach einem Foul an der Strafraumgrenze. Grober lief an und glich zum 2:2 für den Ex-Landesligisten aus. Doch Rübgarten gab noch mal Gas: So konnte der agile Anghel in der 72. Minute nach eine Freistoß zum 3:2 einschieben. Im weiteren Spielverlauf gab es keine nennenswerten Szenen, außer dass Anghel in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte sah. Der SSV Rübgarten bleibt weiterhin ungeschlagen - eine tolle Leistung, wenn auch manchmal nicht ganz ohne Glück.

SSV Rübgarten: Kapitel - Heinrich, Jehle, Armbruster, Hausch, Flaig, Bopp, Neuhaus, Angehl, Wilk (59. Kuhn), Baas (79. Kattin).

TSV Ofterdingen: Löwenstein - Schwabe, Lauer, Nuso, Dürr, Grober, Koll, Sautter, Carr (86. Schelgel), Vasilopulus, Traub (76. Göckel).

Tore: 1:0 Neuhaus (2.), 1:1 Traub (61.), 2:1 Neuhaus (68.), 2:2 Grober (69. Foulelfmeter), 3:2 Anghel (72.)

Gelb-Rote Karten: Schwabe (57. /TSV), Angehl (90.+2 / SSV).

SG Reutlingen gegen

TSV Kiebingen 1:1 (0:1)

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang erkämpfte sich die SG nach Halbzeitrückstand noch ein Remis. Es hätte auch ein Sieg werden können, wobei aber die Kiebinger mit ihren Kontern stets gefährlich blieben. Hartmann kam schon in der vierten Minute gefährlich vor das von Rüdiger Nägele hervorragend gehütete SG-Tor, doch er verzog knapp. Dann auf der Gegenseite eine tolle Flanke von Taubmann, mit vollem Risiko von Schäfer volley abgenommen, aber knapp am Tor vorbei. In der 21. Minute musste Nägele gegen den durchgestarteten Friedrich retten. Die Führung der Gäste kam in der 40. Minute durch einen umstrittenen Foulelfmeter. Florian Schachtschneider kam bei einem Gerangel zu Fall und verwandelte dann selbst den Strafstoß.

Gefährlich wurde es zunächst wieder nach der Pause im SG-Strafraum und Nägele rettete gegen Schachtschneider. Kurz darauf ging ein wuchtiger Kopfball von Friedrich knapp über das SG-Gehäuse. Dann aber drehte die SG trotz der Hitze mächtig auf. Kapitän Andreas Heidt scheiterte mit einem schönen Freistoß am gut reagierenden Gästekeeper Tim Geiger und Zvonimir Kvesic hatte mit einem schönen Schrägschuss etwas Pech. Der lange Kiebinger Tim Schneider prüfte mit einem Kopfball den prächtig reagierenden Nägele (60.) und sein Gegenüber im Kiebinger Kasten machte es ihm kurz darauf bei einem platzierten Kopfball von Radosevic nach. Endlich dann der hochverdiente Ausgleich in der 68. Minute: David Mojsisch flankte herrlich in den Strafraum und Sascha Koll vollendete wuchtig mit dem Kopf. Der Druck der SG hielt an, es fehlte aber das Quentchen Glück vom Vorsonntag.

SG Reutlingen: Nägele - Angerbauer, Koll, Röstel, Mojsisch, Heidt, Taubmann, Kvesic, Votteler-Veit (88. Serio), Schäfer (46. Radosevic), Sorg.

TSV Kiebingen: Tim Geiger - Apfelbach, Schönherr (86. Eberhardt), Raidt, Fabian Scholpp, Fridrich, Julian Scholpp (72. Kleinmann), Schmid, Tim Geiger (80. Bäurle), Schachtschneider, Hartmann.

Tore: 0:1 Sachachtschneider (40. Foulelfmeter), 1:1 Koll (68.).

Gelb-Rote Karte: Apfelbach (90.+1/TSV).

TSV Wittlingen gegen

SSV Reutlingen II 1:3 (1:2)

In einem zunächst ausgeglichenen Spiel erzielten die Gäste wie aus heiterem Himmel die 1:0-Führung. Vorausgegangen war ein Steilpass durch die Schnittstelle der Wittlinger Abwehr, den Avramidis mit einem platzierten Flachschuss abschließen konnte (7.). Doch die Reaktion der Heimelf ließ nicht lange auf sich warten: In der 15. Minute wurde ein Freistoß von Vöhringer abgefälscht und landete vor den Füßen von Ögut, der unbedrängt zum 1:1-Ausgleich einnetzte. Danach waren die Kicker von der Kreuzeiche zwar spielbestimmend, hatten aber keine klare Torchancen. Das 2:1 aus Gästesicht fiel nach einem Eckball: Manuel Waidmann bekam acht Meter vor dem Tor völlig freistehend den Ball und markierte per Volleyschuss die Führung für den Spitzenreiter. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts befand sich die Wittlinger Mannschaft noch im Kollektivschlaf und der SSV-II nutzte das durch Ates zum 3:1 aus (47.). Danach versuchten die Gastgeber nochmals alles, um den Anschluss zu erzwingen, aber Bischoff scheitere zweimal am guten Gästetorhüter Arnautovic. Die Reutlinger verwalteten dann den Vorsprung und schaukelten das 3:1 sicher nach Hause. "Wir müssen endlich beginnen unsere Tugenden wie Kampf- und Einsatzwillen zu zeigen, ansonsten wird das eine ganz bittere Vorrunde", resümiert TSV-Pressewart Uli Krohmer nach der Partie.

TSV Wittlingen: Pehl - Coconcelli, Mess (60. Heinrich), Wesolwoskyi, Vöhringer, Ögut (73. Glocker), Lamparter, Bischoff, Reiff, Krohmer, Sparwasser.

SSV Reutlingen II: Arnautovic - Mösinger, Amendola, Genk, Biber, Avramidis (40. Stannull), Lulic, Schneider (46. Behrendt), Waidmann, Ogus, Ates.

Tore: 0:1 Avramidis (7.), 1:1 Ögut (15.), 1:2 Waidmann (34.), 1:3 Ates (47.).

Gelb-Rote Karte: Behrendt (85. SSV-II).

FV Bad Urach gegen

TSG Young Boys Reutl. 0:2 (0:1)

Zu Beginn der Partie lief bei beiden Teams noch nicht viel zusammen, dann jedoch konnten die Gäste mit 1:0 in Führung gehen. In der 18. Minute wehrte Urachs Keeper Greco zunächst eine Chance der Reutlinger ab, beim Nachschuss von Björn-Andre Gerdes war er dann jedoch machtlos und musste zum ersten Mal hinter sich greifen. Nur drei Minuten später die vielleicht größte Möglichkeit des Spiels für den FVU, als Stürmer Roberto Mauro aus kurzer Distanz scheiterte. Im weitereren Spielverlauf versuchten die Hausherren zwar das Spiel zu gestalten, doch die Young Boys stellten ihre spielerische Klasse unter Beweis und machten es den Urachern schwer, ihr Spiel entscheidend durchzusetzen. So war der FV zumeist nur über Standards gefährlich. Kurz vor dem Pausenpfiff beinahe das 2:0 für die Gäste, doch der Pfosten verhinderte einen zweiten Torjubel auf Seiten der Reutlinger. Kurz nach Wiederanpfiff bereits das 2:0 für die Young Boys. In der 53. Minute legte Antonio Tanjic im Uracher Strafraum auf Peter Groh ab, der denn Ball sicher zum 2:0 im Tor versenkte. Zwar gaben die Zittelstätter danach nicht auf, doch es gelang ihnen auch in Halbzeit zwei zu selten, offensiv entscheidende Akzente zu setzen. Es blieb schlussendlich beim verdienten 2:0-Erfolg für die Reutlinger Young Boys.

FV Bad Urach: Greco - Hausmann, Thomas Kuhn (62. Karapantzos), Mall, Gressel, Michael Kuhn, Westpfahl, Seyhan, Hadi Omeirat (73. Moussa Omeirat), Mauro, Imperatore.

TSG Young Boys Reutlingen: Stouers - Gerdes, Tsapakidis, Jankofsky, Gllogjani (75. Kalpakidis), Conte, Özkan, Nakos, Tanjic (76. Schmiedel), Groh, Laforza (63. Gülcen).

Tore: 0:1 Gerdes (18.), 0:2 Groh (53.).

SV 03 Tübingen gegen

FC Engstingen 4:1 (3:1)

Mit einem Pflichtsieg gegen den Aufsteiger hat sich der SV 03 auf den zweiten Platz geschoben. "Eine Halbzeit war richtig gut, dann haben wir uns zu viel in Einzelaktionen verstrickt", kommentierte Nulldrei-Abteilungsleiter Ralf Böll die Partie. Nach dem frühen Gegentreffer durch Mario Werz (7.) drehte Tübingen so richtig auf. Oliver Ambacher mit seinem fünften Saisontor (13.), Yasin Meral vom Punkt (20.) sowie Steffen Müller nach herrlicher Ahmed-Vorarbeit (41.) stellten schon vor der Pause die beruhigende 3:1-Führung her. Dazu traf der SV vor dem Seitenwechsel noch drei Mal das Aluminium. "Engstingen kam dann bissiger und aggressiver aus der Kabine", sagte Böll, dessen Team in der zweiten Hälfte nicht mehr klar spielbestimmend war. Nadeem Ahmed (70.) setzte mit einem 30-Meter-Hammer aber dennoch den Schlusspunkt beim 4:1-Erfolg. "Wir haben oft geschickt in die Tiefe gespielt. Da waren die Engstinger einfach nicht schnell genug", begründete Böll den souveränen und hoch verdienten Erfolg seiner Mannen.

SV 03 Tübingen: Ott - Schmid (82. Fidan), Andreas Karrer, Uwe Karrer, Vollmer, Steffen Müller, Ohlbrock, Waiblinger (65. Danjo), Ahmed, Ambacher (82. Felix Müller), Meral.

FC Engstingen: Leippert - Rettschlag, Dötsch (58. Kaufmann), Gutbrodt, Klemp, Gotthardt (75. Stooß), Baisch (46. Brazel), Petitjean, Ziegelmüller, Penkert, Werz.

Tore: 0:1 Werz (7.), 1:1 Ambacher (13.), 2:1 Meral (20. Foulelfmeter), 3:1 S. Müller (41.), 4:1 Ahmed (76.).

Besondere Vorkommnisse: Engstingen muss nach Stooß-Verletzung zu zehnt weiterspielen. Meral verschießt Foulelfmeter (82./SV03).

TSV Glems gegen

TV Derendingen 2:2 (1:2)

Auch nach dem vierten Saisonspiel steht beim TVD noch kein Sieg auf der Habenseite. Dabei sah in Glems alles danach aus, als würde der TVD den ersten Dreier einfahren: Derendingen erwischte eine tolle Anfangsphase und führte durch einen direkt verwandelten Freistoß von Mohammed Arfaoui (15.) und eine Direktabnahme von Benjamin Klett (29.) früh mit 2:0. "Wir waren einfach nicht auf dem Platz", schimpfte der Glemser Vorstand Frank Aichele. Der Ex-Profi Ferudun Sentürk hatte die Leistung seiner Mannschaft früh satt: Nach vierwöchigem Urlaub kam Sentürk am Freitag zurück und brachte sich nach 35 Minuten selbst ins Spiel. "Ab diesem Moment waren wir eigentlich die bessere Mannschaft", sagte Aichele. Sentürk war es, der die bis dato einzige Chance des TSV vorbereite - Mert Tücün vollstreckte unmittelbar vor der Pause zum 1:2 (44.). Nach dem Seitenwechsel drängte Glems auf den Ausgleich und wurde 20 Minuten vor dem Ende belohnt. Wiederum Sentürk leitete den Treffer von Fabio Cutruneo ein. "Unter dem Strich war es gerecht, aber für uns ein bisschen glücklich", so Aichele, "denn Derendingen hatte nach einer halben Stunde auch schon mit 4:0 führen können."

TSV Glems: Da Costa - Sassano, Albay, Abdallah, Basaran (46. Gargin), Stiefel, Aliu (35. Sentürk), Tüzün (70. Alici), Eyisu, Kern, Cutruneo.

TV Derendingen: Lange - Braun, Bechtold, Klett, Geiger, Schelle, Gegier (65. Fröhlich), Schäfer, Arfaoui, Wohnus (60. Wiemann), Evers (70. Hofsäss).

Tore: Arfaou (15.), 0:2 Klett (30.), 1:2 Tücün (44.), 2:2 Cutruneo (70.).

TSV Dettingen/Ro. gegen

Croatia Reutlingen 0:0

Der TSV Dettingen besitzt das beste Abwehrbollwerk der Fußball-Bezirksliga: Beim 0:0 gegen Croatia Reutlingen vor 170 Zuschauern zitterte allerdings zwei Mal das TSV-Torgehäuse.

Irgendwann mitten in der ersten Hälfte drehte sich Nicolas Hoffmann vom Spielfeld weg: "Das wird ein 1:0-Spiel", murmelte der Trainer des TSV Dettingen. Beide Mannschaften hatten zu diesem Zeitpunkt einige recht hochkarätige Chancen vergeben. Hoffmann sollte sich irren, denn das Spiel blieb torlos. Doch alle Beteiligten waren sich einig, dass ein 3:3-Unentschieden dem Spielverlauf eher entsprochen hätte, als das torlose 0:0, das nach 90 Minuten plus Nachspielzeit feststand.

Croatia Kapitän Ivica Kikic gab zu: "Die Hitze war extrem. Beiden Mannschaften hat die Konzentration vor dem Tor gefehlt." Das sah Hoffmann auch so. Bei seiner Elf bemängelte der Dettinger Trainer: "Wir hatten in der ersten Hälfte viele gute Kombinationen. Der letzte Ball war aber meist ein Mauspass." Standen die Dettinger Angreifer allein vorm Tor - vor der Pause vier Mal - verzogen sie.

Allerdings vergaß Dettingens Herrmann auch nicht, sich beim Rückhalt seiner Elf, Torwart Kai Freudenmann, zu bedanken: "Er hat stark gespielt", so Herrmann. Croatias Trainer Martin Wagner blieb wohlwollend, obwohl seine Stürmer nicht trafen: "Heute hat bei uns die Einstellung gestimmt."

TSV Dettingen: Freudenmann - Widmann, Andreas Schnell, Hartmann, Jan leins, Herrmann (52. Quasthoff), Oman, Waller (75. Hoffmann), Junger, Daniel Schnell, Leotta.

Croatia Reutlingen: Hailfinger - Silic, Grujic (46. Pezic), Kikic, Blazevic, Josipovic, Andacic, Carnevale, Tomic (80. Krajinovic), Decortes, Bennardo (46. Galic).

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