Bei der SG Reutlingen läuft es im Sportjahr
2006 mehr als rund. Vergangene Weihnachten war allerdings das pure
Gegenteil der Fall für die Kicker aus dem Reutlinger Stadtteil
Orschel-Hagen. Nach einer Serie von zwölf Spielen ohne Sieg
überwinterte der damaligen Aufsteiger mit 15 Punkten auf einem
Abstiegsplatz. Was folgte war eine sensationelle Aufholjagd in der
Rückrunde mit sieben Siegen in Folge bei nur vier Niederlagen sowie
stolzen 32 Punkten aus 16 Partien. Diese tolle Serie fand in dieser
Saison ihre Fortsetzung und nach zuletzt fünf Siegen in Folge belegen
die Simon-Schützlinge Tabellenplatz zwei. "Unsere tolle
Saison ist sicherlich auch auf die Super-Rückrunde in der vergangenen
Saison zurückzuführen. Meine Mannschaft tritt seither mit großen
Selbstvertrauen und breiter Brust auf, was sich dann in den Ergebnissen
widerspiegelt", erzählt Markus Simon.
Allerdings
gibt es weitere Gründe für den momentanen Höhenflug der
Orschel-Hagener. In der Defensive stehen die Echazstädter weitaus
kompakter als in der vergangenen Saison. Mit Ausnahme der
Heimniederlagen gegen den FC Rottenburg (1:7) und den SV Gniebel (0:3)
machte die SG "den Laden hinten dicht", was sich an fünf
Zu-Null-Spielen manifestieren lässt. Eine Schlüsselrolle
kommt dabei sicherlich Routinier Raimund Eckmann zu, der als
Staubsauger vor der Abwehr der jungen Abwehr Stabilität verleiht.
Weitere Schlüssel zum Erfolg der SG Reutlingen sind die
Ausgeglichenheit im Kader sowie die Tatsache, dass die Mannschaft nur
sehr schwer auszurechnen ist. "Meine Mannschaft ist insgesamt
routinierter geworden und bei uns kann jeder ein Tor schießen. Außerdem
haben wir uns im Spielaufbau im Vergleich zur Vorsaison deutlich
verbessert. Meine Mannschaft hat darüber hinaus eine Siegermentalität
und kann wie der Trainer Niederlagen absolut nicht ab", erklärt der
36-jährige Simon. Auffällig beim Blick auf den Kader bei
der SG Reutlingen ist, dass Torhüter Holger Schrinner (35) als einziger
Spieler älter als 30 Jahre alt ist. Mit Ausnahme von Raimund Eckmann
(27), Andreas Kaiserauer (27) und Robert Vusic (29) sind alle Spieler
jünger als 26 Jahren, woran erkennbar ist, dass das Potential der SG
Reutlingen bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Bei den
Verantwortlichen der SG Reutlingen ist man sich durchaus bewusst, dass
die Erfolge zu Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz führen können.
"Sicherlich sind bei uns einige Spieler von der Konkurrenz umworben,
doch meine Spieler sind mit großem Elan bei der Sache und wir haben
eine Super-Kameradschaft im Team. Bei uns stimmt ganz einfach die
Mischung", findet der seit März 2001 als Trainer amtierende Markus
Simon lobende Worte für seine Mannschaft. Was ist von der
SG Reutlingen in der Zukunft noch zu erwarten? Beim Blick auf das sehr
niedrige Durchschnittsalter sicherlich noch sehr viel. Ein Blick in die
Vereinsannalen verrät, dass die Orschel-Hagener letztmalig von 1988 bis
1990 in der Landesliga spielten. Allerdings erstickt
SG-Coach Markus Simon alle Hoffnungen auf eine Rückkehr in die
Landesliga vorerst im Keim. "Wir sollten die Kirche im Dorf lassen und
unseren momentanen zweiten Tabellenplatz genießen. Wir werden ganz
sicher nicht abheben und streben am Saisonende weiterhin eine
Platzierung zwischen Rang fünf und acht an. Wenn es mehr werden sollte,
werden wir dies selbstverständlich dankend annehmen", so Markus Simon
abschließend.
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