Markus Simon, Trainer der SG Reutlingen, war
24 Stunden nach Abpfiff der Bezirksligapartie in Bodelshausen (1:2)
immer noch geladen und stocksauer. Der Zorn des Reutlinger Trainers
richtet sich aus mehreren Gründen gegen Schiedsrichter Konrad Haug aus
Hechingen. Nachdem am Wochenende, am Sonntagvormittag, bereits sechs
Spiele abgesagt wurden, hatte Staffelleiter Kurt Kuschel Konrad Haug
die Entscheidung über den Anpfiff in Bodelshausen überlassen. Glücksspiel im Schnee In
Bodelshausen fand der Unparteiische bei minus fünf Grad eine zehn
Zentimeter dicke Schneeschicht auf dem Kunstrasen vor. "Das Spiel hätte
nie angepfiffen werden dürfen, da Fußball auf diesem Geläuf ein reines
Glücksspiel dargestellt hat. Allerdings hat dies den Schiedsrichter
wenig interessiert und wir fühlen uns schlichtweg betrogen", polterte
Markus Simon. Allerdings sollte sich der Zorn der SG
Reutlingen auf den Schiedsrichter im Laufe der 90 Minuten noch
verstärken. Nach einem Sololauf war Sven Sorg mittels eines rabiaten
Foulspiels gefoult worden und hatte darauf hin eine Handbewegung
gemacht. Die Folge waren sowohl eine gelbe Karte für Sorg
als auch für den Bodelshauser Spieler. Zwölf Minuten vor der Halbzeit
rutschte Sorg in Folge der widrigen Platzverhältnisse nach einem
Laufduell unglücklich in einen VfB-Spieler und sah dafür die gelb-rote
Karte. "Der Platzverweis war ein Witz und nur auf die schlechten
Platzverhältnisse zurückzuführen. Der Schiedsrichter hat jegliches
Fingerspitzengefühl vermissen lassen", erzählt Markus Simon. Die
zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Der durchgebrochene
Sebastian Sorg wurde von einem Verteidiger der Platzherren im Strafraum
per Notbremse gestoppt. Der Schiedsrichter entschied zwar auf
Foulelfmeter für die SG Reutlingen, welcher von Kvesic verwandelt
wurde, doch der Übeltäter ging straffrei aus. "In den Regeln heißt es,
dass ein Verteidiger für das Verhindern einer klaren Torchance durch
ein Foulspiel zwingend die rote Karte sehen muss. Mir ist ein Rätsel,
dass der Schiedsrichter keine Karte verhängt hat", so Simon weiter. Selbst
in Unterzahl war die SG Reutlingen die tonangebende Mannschaft.
Allerdings hatte sich das Schicksal gegen den wackeren Aufsteiger
verschworen. Eine vermeintliche Abseitsentscheidung kommentierte Robert
Vusic mit "Herr Schiedsrichter, das ist wohl ein Witz" und Sascha Koll
ließ sich zur Aussage "wir tragen schwarze Trikots, aber sie können
doch nicht alles gegen schwarz pfeifen" verleiten. Das Ergebnis waren
rote Karten für Vusic und Koll sowie der 2:1-Siegestreffer für
Bodelshausen sieben Minuten vor Spielende. "Die einzige rote Karte in
diesem Spiel hätte der Schiedsrichter verdient gehabt", fasst Simon die
Leistung des Unparteiischen in einem Satz zusammen. Beim
Aufsteiger wägt man momentan die Möglichkeiten eines Protests gegen die
Spielwertung ab. "Nach dieser Leistung des Schiedsrichters muss ich
zunächst meine Mannschaft wieder aufbauen und wieder Lust auf Fußball
vermitteln. Uns wäre vieles erspart geblieben, wenn der Schiedsrichter
die Partie richtigerweise nicht angepfiffen hätte", so ein sichtlich
verbitterter Markus Simon abschließend.
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